Als Steinmeier Flutgebiet besucht, wird Helferin emotional: „Politik hat versagt“

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Fast drei Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bewohner und Helfer getroffen. „Wir werden euch nicht vergessen“, versprach er den Menschen. Doch die Politik habe noch einiges aufzuholen, wie uns Helfer vor Ort erzählten.

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Mit frenetischem Applaus wurde Bundespräsident Frank Walter Steinmeier im Ahrtal begrüßt. Die fleißigen Ehrenamtlichen des Helfer Shuttles in Grafschaft oberhalb der Ahr, freuten sich über den Staatsbesuch. Für den 65-Jährigen war dabei besonders wichtig, sich bei den Menschen zu bedanken:

Das Wichtigste sei den Menschen in den Tagen nach der Flut zu zeigen: „Wir vergessen euch nicht“, so der Bundespräsident. „Ihr seid die Vorbilder für alle anderen in Deutschland. Ihr habt nicht vergessen, ihr seid immer noch hier, ihr leistet Herausragendes und dafür bin ich gekommen, um das wichtigste Wort des heutigen Abends zu sagen: Danke!“

Steinmeier hob dabei besonders den Zusammenhalt und die Solidarität der Helferinnen und Helfer hervor. Claudia Heinemanns ist eine von ihnen. Seit Tag eins nach der Flut ist sie im Dauereinsatz – und von der Hilfsbereitschaft in der Region beeindruckt. Auch der Besuch Steinmeiers freut sie, doch der Politik macht sie schwere Vorwürfe:

„Die Politik hat versagt. Vom ersten Tag bis heute“, sagt sie im Gespräch mit FOCUS Online. „Es müssen zwischen Bund und Land neue Gesetze gemacht werden, für den Fall einer Katastrophe. Es soll keinen extra Auftrag an die Soldaten geben – das muss von selbst fließen.“ 600 würden das ganze Wochenende warten, dass sie helfen können, doch dürften es nicht. Darum müssten andere Gesetze her. „Das wünsche ich mir“, so Heinemanns. „Es ist so traurig, was hier passiert ist. Ja, es ist einfach nur traurig.“

Dank dem ehrenamtlich organisierten Helfer-Shuttle konnten bereits über 75.000 Menschen im Flutgebiet helfen. Frank-Walter Steinmeier war sichtlich begeistert von der großen Solidarität der Freiwilligen. Und so gab es zum Abschied noch ein kleines Ständchen.

Seit Wochen wachsen Helfer im Katastrophengebiet in der Eifel über sich hinaus. Sie räumen den Schutt weg. Sie sichern die Versorgung mit dem Nötigsten. Sie beginnen den Wiederaufbau – oft mit bloßen Händen. Neben Hilfsorganisationen sind viele im Einsatz, die einfach losgezogen sind, weil sie jetzt gebraucht werden. Erzählt uns Eure Helfer-Storys, damit noch mehr Unterstützung im Flutgebiet ankommt. Gerade jetzt im Herbst und im Winter darf die Solidarität mit den Menschen in der Eifel nicht abreißen. Auch FOCUS Online bleibt mit seinem Flut-Büro dauerhaft vor Ort und für Euch erreichbar.

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Hier erreichen Sie das Flutbüro.

Mail: Flutbuero@burda-forward.de

Tel.: 02641 30 49 444

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