Aquarium-Explosion ist eine Katastrophe für seltene Fischarten

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Am frühen Morgen ist in Berlin das Großaquarium Aquadom explodiert. Eine Million Liter Wasser sind ausgelaufen, zwei Menschen wurden leicht verletzt, ein Hotel musste evakuiert werden. Doch nicht nur für Menschen und Gebäude war der Vorfall eine Katastrophe.
Die 2.000 Tonnen schwere Acrylglasröhre war die Heimat von 1500 Fischen. Über hundert verschiedenen Arten verendeten bei der Explosion kläglich. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sprach von einem „regelrechten Tsunami, der sich hier ergossen hat“.

Betrieben wird der Aquadom seit 2006 von der Berliner Gesellschaft für Großaquarien. Das Aquarium sollte „langfristig zu einem echten Naturraum umgebildet werden“, heißt es auf der Webseite. „Also nicht mehr nur künstliches Schauaquarium sein, sondern Stück für Stück natürliches Korallenriff werden.“ Dieser Traum ist nun geplatzt.

Seltene Fischarten wie Lippfische, Riffbarsche oder Clownfische fanden im Aquadom ihr Zuhause. Durch das Zerborsten des Aquariums wurden sie alle hinausgeschwemmt. „Das Erdgeschoss liegt komplett in Trümmern“, sagte ein Feuerwehrsprecher über den dortigen Hotelbereich. Alle Fische seien tot und müssten mit den Trümmern entsorgt werden.

Als Reaktion will die Tierschutzorganisation Peta rechtlich gegen die Verantwortlichen vorgehen. „Wir werden Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstatten, weil hier offenbar fahrlässig mit dem Leben von rund 1500 Fischen umgegangen wurde“, teilte ein Sprecher der Organisation am Freitag mit. Die Zerstörung des Aquariums sei eine „riesengroße, menschengemachte Tragödie“. Es dürfe nicht wieder aufgebaut werden.
Der Aquadom war nach Angaben der Betreiber das „größte, zylindrische frei stehende Aquarium der Welt“, eine bekannte Attraktion in Berlin. Es war ein Behälter aus Acrylglas, der 16 Meter hoch war und einen Durchmesser von 11,5 Metern hatte. Besucher konnten in einem Aufzug durch das Innere des Aquariums hindurch fahren.

Ursache für die Explosion könnte eine Materialermüdung sein: „Die Ermittlungen zur Ursache ist natürlich noch nicht abgeschlossen, erste Anzeichen deuten jedoch auf eine Materialermüdung“, sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Hinweise auf einen Anschlag gab es laut Polizei zunächst nicht: „Im Moment überhaupt nicht“, antwortete ein Polizeisprecher auf eine entsprechende Frage.

Nach Angaben der Feuerwehr wurde der Riesenbehälter mit einer Million Liter Wasser sehr schnell zerstört. „Wenn das Aquarium defekt ist, dann platzt das schlagartig“, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Das ist nicht ein kleiner Riss, aus dem das Wasser austritt, sondern das komplette Aquarium ist schlagartig geplatzt.“ Alle rund 1500 Fische, die dort lebten, seien nicht mehr im Wasser.

Nach dem Platzen des Großaquariums hat die Berliner Feuerwehr nach eigenen Angaben mit der Rettung von Fischen begonnen, die sich in Gefäßen im Keller des betroffenen Gebäudes befinden. Diese werden in die benachbarte Unterwasserwelt Sealife gebracht, sagte der Feuerwehrsprecher James Klein am frühen Freitagnachmittag. In den Becken sollen 400 bis 500 Fische gewesen sein, die sich nach der Explosion ohne Stromversorgung in kritischer Situation befanden.
Von der Zerstörung des Aquadom ist ein Teil der Attraktion, die Unterwasserwelt Sealife mit weiteren Aquarien, nicht unmittelbar betroffen. Einige Aquarien und Becken des Sealife, das sich etwas entfernt im selben Gebäudekomplex befindet, würden allerdings nun auf mögliche Beschädigungen geprüft, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

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