Corona-Station – Pflegerin schildert Alltag: „Will nur rausgehen und schreien“

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#Corona #Intensivstation #Lockdown

„Jetzt ist es so, es geht einfach schon zu lange. Im Frühjahr war das relativ schnell ausgestanden, wir konnten dann ein bisschen schneller aufatmen. Und jetzt sind wir seit Anfang Oktober wieder in der Vollschleuse und machen das jetzt den vierten Monat und unsere Kräfte sind einfach am Ende.", sagte die Pflegeleiterin der Intensivstation im Klinikum Schwabing.

"Der Patient hat Angst, das ist natürlich völlig klar. Und wir sind da eigentlich auch ein bisschen machtlos. Das Einzige, was wir machen können, ist wirklich ihm zureden und sagen, wir fangen jetzt an, wir versuchen, Sie wieder aufwachen zu lassen. Aber leider trifft das in den wenigsten Fällen zu. Und das wissen wir. Und das macht es noch mal schwerer und belastender, dass man einfach manchmal nur rausgehen gehen will da und schreien.", fügte sie hinzu.

Am Mittwoch entschieden die Ministerpräsidenten der Länder und die Kanzlerin, dass die Corona-Beschränkungen noch bis zum 07. März verlängert werden sollen. Doch die Zustimmung für den Lockdown innerhalb der Bevölkerung sinkt. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschunsinstituts YouGov, fordert knapp die Hälfte der Deutschen eine Lockerung der Corona-Maßnahmen. Vossenkaul wünscht sich, dass sich die Menschen die Gefahren der Infektion und die damit einhergehenden Belastungen noch deutlicher bewusst machten. Sie hat einen klaren Appell an die Bevölkerung: "Ich denke, dass die Gesellschaft noch ein bisschen mehr aufwachen muss, weil wenn dann alle mal vernünftig werden würden, glaube ich, könnte man auch so langsam wieder ins normale Leben zurückfinden. Wobei ich für mich innerlich schon damit eigentlich abgeschlossen habe. Ich glaube nicht, dass es noch mal so wird, wie es war.", meint die Pflegerin.

Laut Angaben des DIVI-Intensivregisters werden derzeit mehr als 3.700 Covid-19-Patienten in Deutschland intensivmedizinisch versorgt. DIVI-Präsident Gernot Marx erklärte kürzlich, von einer wirklichen Entspannung der Lage könne erst gesprochen werden, wenn die Zahl der Intensivpatienten im Land auf unter 1000 fiele.

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