Der deutschen Wirtschaft gehen die Lichter aus

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#wirtschaft #gas #energie

Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker ins Wanken. Meldungen von Insolvenzen gehen um, verschiedenste Wirtschaftszweige müssen die Handbremse ziehen und ordnen Produktionsstopps an. Die Energiekrise in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Zur Lage einer Wirtschaftsnation.

Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker ins Wanken. Meldungen von Insolvenzen gehen um, verschiedenste Wirtschaftszweige müssen die Handbremse ziehen und ordnen Produktionsstopps an. Die Energiekrise in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Zur Lage einer Wirtschaftsnation.

Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), ist davon überzeugt, dass die „extrem steigenden Energiepreise die Industrie vor fundamentale Probleme stellen“ und kritisiert das von der Regierung erlassene dritte Entlastungspaket. Es helfe den Unternehmen zu wenig.
Eine Umfrage des BDI verdeutlicht jetzt, wie stark die hohen Energiekosten den industriellen Mittelstand in Deutschland treffen. Demnach sehen mehr als 90 Prozent der Unternehmen etwa in den gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe eine starke oder existentielle Herausforderung. Noch im Februar 2022 bewerteten „nur“ 23 Prozent die Herausforderung als existentiell.
Einen ersten schweren Schlag versetzten die hohen Kosten für Gas und Strom der deutschen Stahlindustrie. ArcelorMittal, der größte Stahlproduzent der Welt, stellt vorübergehend zwei seiner Anlagen ab. Das Stahl-Schwergewicht ist damit das erste Stahlunternehmen des Landes, dass derartig auf die Kostenexplosion reagiert.
Teile der Werke in Bremen und Hamburg sollen ab Ende September ruhen. In Bremen soll einer der beiden Hochöfen stillgelegt werden – bis auf Weiteres, teilt das Unternehmen mit. Und ab Oktober wird in Hamburg die Direktreduktionsanlage aufgrund der Situation und der negativen Aussichten außer Betrieb genommen, heißt es weiter.

Zudem gibt in beiden Werken bereits Kurzarbeit. Eine Ausweitung steht bevor. Neben Bremen und Hamburg sollen auch die Werke in Duisburg und Eisenhüttenstadt von Kurzarbeit betroffen sein. Bei ArcelorMittal sind in Deutschland derzeit 8500 Menschen angestellt.
„Die hohen Kosten für Gas und Strom belasten unsere Wettbewerbsfähigkeit stark. Dazu kommt ab Oktober die geplante Gasumlage der Bundesregierung, die uns weiter belasten wird“, zog Reiner Blaschek, CEO von ArcelorMittal seinen Schluss. Mit einer Verzehnfachung der Gas- und Strompreise binnen weniger Monate sei man nicht mehr wettbewerbsfähig in einem Markt, der zu 25 Prozent aus Importen versorgt werde. „Wir sehen dringenden politischen Handlungsbedarf, um die Energiepreise umgehend in den Griff zu bekommen.“

Ob Chemie-, Papier-, Stahl- oder Zementindustrie, sie alle sind äußerst energieintensiv und kämpfen zusätzlich mit hohen Kosten für Rohstoffe und Verschmutzungsrechte. Auch in der Metallindustrie offenbart sich das Ausmaß der Problematik. Die aktuellen Energiepreise haben die Aluminium- und Zink-Produktion Europas um die Hälfte schrumpfen lassen. Schließung von Betrieben für die Herstellung von Aluminium stehen laut „ Bloomberg “ bereits bevor.

Die europäische Aluminiumproduktion bewegt sich bereits auf dem niedrigsten Niveau seit den 1970er-Jahren. In der energieintensiven Industrie kämpft man stärker als anderswo mit den immensen Energiekosten. „Die Primär-Aluminium-Industrie in Europa hat bereits einen hohen Tribut an die Energiekrise gezahlt. Wenn wir weiter reduzieren, werden wir in einer Situation sein, in der die Primär-Industrie in Europa vollständig verschwunden sein wird“, sagte de Goys. Im Hinblick auf die Souveränität sei das schlecht für Europa.

Weniger schwergewichtig, aber nicht weniger bedeutend ist das Bäckerhandwerk . Backstuben in ganz Deutschland rutschen in die Pleite, weil sie die hohen Energiekosten nicht mehr stemmen können. Am Donnerstag haben Bäcker und Bäckerinnen etwa in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg oder Bremen eine Aktion gestartet, die auf ihre prekäre Situation aufmerksam machen soll: Bäckerei-Betriebe knipsen aus Protest das Licht aus. Brot und Brötchen müssen im Dunkeln gekauft werden. Das Motto: „Uns geht das Licht aus – Heute das Licht und morgen der Ofen?“

In vielen Bereichen drohen jetzt Produktionsstopps. Bei den Bierbrauern etwa sieht es bereits düster aus. „In den ersten Brauereien musste die Produktion gestoppt werden, weil am Markt keine Kohlensäure mehr verfügbar ist. Diese spielt nicht nur in der Bierherstellung, sondern auch bei der Produktion alkoholfreier Getränke eine wichtige Rolle“, erklärt der ZDH. Die Brauereien stehen symbolisch für die Kettenreaktionen, die aktuell durch die deutsche Wirtschaft gehen. Produktionsketten kommen zum Erliegen.

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