Elektroautos werden Öl, Gas und Atomkraft zwangsweise verdrängen
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Elf Millionen Elektroautos sollen 2030 auf Deutschlands Straßen fahren. Jedes Fahrzeug mehr macht uns unabhängiger von Öl, aber auch von Erdgas und Atomkraft. Die Revolution auf der Straße wird zwangsweise Solar- und Windenergie zur dominanten Stromquelle machen.
Noch liegen die Marktanteile von Elektroautos sehr niedrig. Weltweit sind etwa 1,4 Prozent aller Autos auf den Straßen elektrisch angetrieben. In Deutschland sind es 2,5 Prozent. Politisch unterstützt soll der Anteil deutlich steigen. In Deutschland könnten 2030 nach neuesten Schätzungen rund 11 Millionen Elektroautos fahren. Das wäre ein Anteil von etwa 20 Prozent an allen Autos.
Klimaschutz ist das Hauptargument für den Wandel. Ein Elektromotor emittiert eben keine schädlichen Abgase, allen voran Kohlendioxid (CO2) wie ein Verbrennungsmotor, der mit Benzin oder Diesel angetrieben wird. Dass die Ölindustrie damit langfristig gesehen unwichtiger wird, ist gerade unter den Ölkonzernen mittlerweile ein akzeptierter Fakt. Gerade europäische Konzerne wie Shell##chartIcon und Total##chartIcon verzichten mittlerweile auf die teure Erschließung neuer Ölfelder und investieren mehr Geld in erneuerbare Energien. Langfristig, so argumentieren sie, lasse sich damit mehr Geld verdienen.
Tatsächlich spricht vieles dafür, dass mit jedem verkauften Elektroauto auch der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen wie globalen Energiemix steigen wird. Das hat rein wirtschaftliche Gründe. Die Logik ist folgende: Für Autos mit Verbrennungsmotor gibt es im Prinzip nur eine Energiequelle: Öl. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieses vorher zu Benzin oder Diesel verarbeitet wird. Elektroautos hingegen werden mit Strom betrieben, der wiederum aus sehr vielen Quellen gewonnen werden kann: Öl, Erdgas, Kohle, Atomkraft, Wind, Solarenergie, Biomasse und Wasserkraft sind hier die wichtigsten.
Für den Verbraucher ist es am Ende egal, aus welcher dieser Quellen der Strom stammt, mit dem er sein Elektroauto auflädt. Für die Konzerne, die den Strom erzeugen, spielt das aber sehr wohl eine Rolle, denn sie wollen möglichst viel Geld verdienen. Weltweit treten damit verschiedene Stromquellen gegeneinander in einen Wettbewerb. Je günstiger sich Strom erzeugen lässt, desto höher ist die Marge beim Verkauf und desto mehr Kunden lassen sich über günstigere Preise anderen Stromversorgern abluchsen.
Dabei haben erneuerbare Energien große Vorteile. Laut einer Studie des Fraunhofer-Institutes kostete die Kilowattstunde aus Photovoltaik im vergangenen Jahr in großen Anlagen nur noch zwischen 3,12 und 5,7 Cent. Bei Windenergie liegen die Kosten zwischen 6 Cent für Anlagen an Land und 10 Cent für Anlagen auf See. Alle anderen Erzeugungsarten sind deutlich teurer. Braunkohle kommt auf 12,9 Cent, Steinkohle auf 15,5 Cent und Erdgas auf 20 Cent. Auch Atomkraft ist mit 13 Cent pro KWh deutlich teurer als Wind und Solar.
Die hohen Kosten für Kohle- und Gaskraftwerke beruhen dabei natürlich auch auf den schon 2021 deutlich angestiegenen Rohstoffkosten. Doch selbst wenn diese langfristig sinken, werden die Erzeugungskosten hoch bleiben. Neben den reinen Stromgestehungskosten, wie die Erzeugungskosten technisch heißen, kommen noch Folgekosten obendrauf. Das sind die Kosten etwa für die Schädigungen von Umwelt, Klima und Gesundheit, die verschiedene Stromquellen verursachen.
Sie sind nach einer ebenfalls vom Fraunhofer-Institut 2018 veröffentlichten Auswertung bei nicht-erneuerbaren Energien deutlich höher. Während Windkraftwerke nur 0,3 Cent Folgekosten pro KWh verursachen und Solaranlagen bei bescheidenen 1,3 Cent pro KWh liegen, sind es bei Erdgas 8,6 Cent, bei Kohle 19 bis 21 Cent und bei Atomkraft ebenfalls 21 Cent pro KWh. Diese Folgekosten werden Stromerzeuger in Zukunft immer stärker auch tatsächlich tragen müssen. Die stetig steigende Co2-Steuer soll etwa genau diese abbilden. Betreiber von Atomkraftwerken werden bisher nicht für ihre Folgekosten zur Kasse gebeten. Die umfassen etwa die sichere Endlagerung von Brennstäben, die bis heute nicht geklärt ist, in jedem Fall aber exorbitant teuer wird.
So gilt: Je mehr Produkte elektrisch betrieben werden, desto mehr werden sich die günstigen Erzeugungsarten Solar und Wind durchsetzen. Der Verkehrssektor spielt dabei eine große Rolle. 2020 verbrauchte er nach Angaben des Umweltbundesamtes rund 27 Prozent aller Energie im Lande. Das ist in etwa genauso viel wie Industrie und Haushalte verbrauchen.
Deutschland liegt mit einem Anteil erneuerbarer Energien von rund 50 Prozent am erzeugten Strom weltweit schon vorne dabei, hinkt den eigenen Ausbauzielen aber trotzdem hinterher. 2030 soll der Anteil auf 80 Prozent steigen. Weltweit werden derzeit nur rund 28 Prozent allen Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt. Der Anteil stagnierte 2021 im Vergleich zum Vorjahr.