Emeritierter Papst Benedikt: Gesundheitszustand hat sich verschlechtert
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Papst Franziskus hat am Mittwoch um Beistand für seinen „sehr kranken“ Vorgänger Benedikt XVI. gebeten. Bei der Generalaudienz im Vatikan rief er zu einem „besonderen Gebet“ für den 95-jährigen emeritierten Papst auf. Am Mittwochmittag wurde mitgeteilt, dass sich Benedikts Zustand verschlechtert habe.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist nach Auskunft seines Nachfolgers Franziskus „sehr krank“. Das berichtete der aktuelle Pontifex am Mittwoch zum Ende der Generalaudienz im Vatikan, ohne zunächst weitere Details zu nennen. „Bitten wir den Herrn, ihn zu trösten und ihn in seinem Zeugnis der Liebe für die Kirche bis zum Ende zu unterstützen“, so Franziskus weiter.
In den vergangenen Stunden hat sich der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI. verschlechtert. Das teilte Matteo Bruni, der Sprecher des Heiligen Stuhls, am Mittwoch mit. Er fügte aber an, die Situation sei „für den Moment unter Kontrolle“. Franziskus besuchte seinen schwerkranken Vorgänger nach der Audienz.
Angesichts eines sich verschlechternden Gesundheitszustands hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem emeritierten Papst „gute Genesung“ gewünscht. „Seine Gedanken sind bei ihm“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch in Berlin.
Joseph Ratzinger leitete die katholische Kirche von 2005 bis 2013 als erster deutscher Papst seit 482 Jahren. 1927 im bayerischen Marktl am Inn geboren, war er ab 1977 Erzbischof von München und Freising. 1989 wurde er Leiter der vatikanischen Glaubensbehörde und 2005 schließlich Papst. Seit seinem überraschenden Amtsverzicht im Februar 2013 lebt er in einem früheren Kloster in den vatikanischen Gärten.
Zuletzt hieß es seit Monaten, dass Benedikt körperlich schwach sei und kaum noch sprechen könne. Geistig aber sei er den Umständen entsprechend fit. In unregelmäßigen Abständen empfing Benedikt, der von seinem langjährigen Wegbegleiter Georg Gänswein sowie Ordensschwestern betreut wird, auch noch Besuch.
Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, sagte im oberbayerischen Bad Tölz bei der diözesanen Eröffnung der Sternsingeraktion 2023, er kenne die Nachricht über den Zustand Benedikts. „Aber für uns gilt, dass wir im Gebet verbunden sind.“ Er habe Benedikt im September zuletzt gesehen.
„Die Lage ist sicher sehr ernst“, sagte Benedikts langjähriger Weggefährte und Theologe Wolfgang Beinert. „Bei einem Mann, der auf die 100 zugeht, ist das aber nicht überraschend.“ Bis zum Jahresanfang habe er noch Briefkontakt zu Benedikt gehabt, sagte der emeritierte Theologie-Professor. Auf ein Schreiben zu dessen Geburtstag im April habe er aber nicht mehr geantwortet.
Benedikt – der selbst gar nicht Papst werden wollte – hatte es als Nachfolger des charismatischen Polen Karol Wojtyla, des „Jahrhundert-Papstes“ Johannes Paul II., nicht leicht. Zu vielen Gläubigen hatte der scheue Intellektuelle keinen Draht gefunden. Als er fünf Jahre im Amt war, stürzte die katholische Kirche in eine ihrer schwersten Krisen: Schrittweise kamen ab 2010 jahrzehntelanger Kindesmissbrauch und Vertuschung ans Licht.