Fluchtrouten aus Afghanistan: Warum Deutschland keine neue Flüchtlingswelle droht

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Die aktuelle Situation in Afghanistan bleibt weiter angespannt. Mit dem Abzug der USA haben nun alle westlichen Kräfte das Land verlassen. Die Taliban haben die komplette Kontrolle über das Land. Viele Menschen machen sich daher auf den Weg, das Land zu verlassen.
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Europa erwartet einen neue Flüchtlingswelle – doch es ist gar nicht so einfach von Afghanistan nach Europa zu gelangen.

Die meisten afghanischen Flüchtlinge bleiben im Land. Sie flüchteten von Dörfern in die Großstädte mit der Hoffnung den Taliban zu entkommen, denn die Grenzen zum Iran und Pakistan werden stark durch die Taliban kontrolliert. Schätzungen sprechen von fünf Millionen Menschen, die innerhalb Afghanistans eine neue Heimat suchen.

Vielen Menschen gelingt unter den gefährlichsten Umständen dennoch die Flucht in die Nachbarländer. Aktuell sind 1,4 Millionen afghanische Flüchtlinge in Pakistan registriert – die Regierung ist nicht willens weitere aufzunehmen. So hat man 2019 mit dem Bau eines Grenzzauns begonnen, um den Übergang zu erschweren. Auch der Iran hat seine Grenzen geschlossen. Begründet wurde dies durch Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie.

Dennoch hat sich die Regierung auf einen Flüchtlingsstrom eingestellt. Hinter dem Grenzübergang wurden sogenannte „Puffer-Zonen“ eingerichtet. Hilfebedürftige könnten dort unterkommen bis sich die Situation in Afghanistan entspannt hat. Bisher haben es dennoch 780.000 registrierte Flüchtlinge in das Land geschafft.

Da die iranische Regierung kein Interesse daran hat, afghanische Flüchtlinge im Land zu behalten, wird der Weg in die Türkei wohl für Ausreisewillige freigemacht werden. Die türkische Grenze ist jedoch stark überwacht. Mauern, Wachtürme, Gräben und Thermokameras warten auf die Immigranten. Mithilfe von Schleppern schaffen es dennoch oft zwischen 500 und 2000 Menschen pro Tag über die Grenze. Insgesamt nimmt aber die Zahl der registrierten Flüchtlinge in der Türkei stark ab: Bis Ende 2020 schafften nur 129.323 Menschen den Weg vom Iran in die Türkei.
Der Weg nach Europa endet aber nicht hier. Über den Land- oder Wasserweg lautet das Ziel: Griechenland. Auch hier warten große Hürden auf die Flüchtlinge. An der Landesgrenze zu Griechenland gibt es immer wieder Straßenkontrollen durch die türkische Polizei. Das Mittelmeer wird stark durch die Wasserwacht bewacht. Nur knapp über 40.000 Flüchtlinge schafften es laut UN bis nach Griechenland.

Wer es dennoch schafft, versucht Zentraleuropa über Italien oder die Balkan-Route zu erreichen. Die Zahl derjenigen, die diesen Weg erfolgreich schaffen, beträgt jedoch nur einen Bruchteil der fünf Millionen Afghanen, die ihre Heimat verlassen mussten. Für Deutschland ist also vorerst keine große Flüchtlingswelle zu erwarten.

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