Heckler & Koch-Spende abgelehnt – Flut-Betroffene empört: „Wir brauchen das Geld“

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Die Folgen der Flutkatastrophe im Juli waren verheerend. Da kommt jeder Euro recht, um die Schäden zu beheben, könnte man meinen. Doch für manche Spendensammler gibt es ethische Grenzen, wie sich im Fall von Heckler & Koch zeigt. FOCUS Online hat bei den Betroffenen nachgefragt.
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Bei einer Spende für Betroffene der Flutkatastrophe hat der Waffenhersteller Heckler & Koch eine Abfuhr bekommen. Es geht um 15.000 Euro, die zur Hälfte von der Belegschaft kommen und zur Hälfte von der Firma. Den Gesamtbetrag überwies die Schwarzwälder Waffenschmiede nach eigenen Angaben Anfang August auf das Spendenkonto von „Aktion Deutschland Hilft“, einem Bündnis verschiedener Hilfsorganisationen. Einen Monat später lehnte das Aktionsbündnis mit Verweis auf seine ethischen Leitlinien die Annahme der Spende ab, wie aus einem am Dienstag publizierten Schreiben von Heckler & Koch hervorgeht.

Heckler & Koch: Verschnupfte Vorwürfe gegen "Aktion Deutschland Hilft"

Beim Hersteller von Sturmgewehren und Pistolen ist man verschnupft. In seinem Brief an die „Aktion Deutschland Hilft“ sowie dessen Schirmherren, Ex-Bundespräsidenten Horst Köhler, und den Kuratoriumsvorsitzenden, Außenminister Heiko Maas (SPD), äußert das Unternehmen sein Unverständnis über die Nichtannahme der Spende. Der Brief liegt FOCUS Online vor.
In dem Schreiben heißt es, die Nicht-Annahme des Geldes setze nicht nur die Mitarbeiter von Heckler & Koch herab, „sondern auch die Sicherheitskräfte Deutschlands, der EU und der Nato, die täglich unsere Produkte benutzen“. So seien HK-Waffen etwa für Evakuierungen aus Kabul wichtig gewesen. Im Export beliefere man nur Deutschlands Bündnispartner. „Ohne Genehmigung der Bundesregierung verlässt keine einzige Waffe unser Haus.“

Ethische Leitlinien: Spende der Waffenfirma geht jetzt woanders hin

Das Nein zur Spende ist grundsätzlicher Natur – um Heckler & Koch im Einzelnen geht es nicht, wie eine Antwort des Bündnisses auf eine entsprechende dpa-Anfrage verdeutlicht. In den ethischen Leitlinien für Firmenspenden an die „Aktion Deutschland Hilft“ heißt es unter anderem: „Das Unternehmen stellt weder Kriegswaffen her oder verbreitet sie.“ Entsprechend der Leitlinien „und vor dem Hintergrund unserer Mission und Wertestandards“ behalte man sich das Recht vor, Spenden zurückzuweisen, sagte eine Bündnis-Sprecherin.  
Das Geld will Heckler & Koch nun an das Technische Hilfswerk und an die von der Flutkatastrophe im Juli besonders getroffene Gemeinde Dernau im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) spenden. Heckler & Koch hat gut 1000 Beschäftigte, mehr als 900 davon an seinem Stammsitz in Oberndorf südwestlich von Stuttgart.

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