Lässt sich Putin mit geheimer U-Bahn aus Moskau schaffen, wenn Krieg ausbricht?

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#putin #russland
Der Kreml, Sibirien und Wodka. Und dann? Kaum ein Land birgt so viele Geheimnisse wie Russland. In unserer FOCUS-online-Serie „Inside Russia“ wollen wir ihnen auf die Spur gehen. Heute im Blickpunkt: der Mythos von der geheimen Moskauer Untergrundbahn „Metro 2“.

Unter Russlands Hauptstadt fährt die Metro, ein Netz aus Zügen auf insgesamt 12 Linien. Hartnäckig hält sich allerdings das Gerücht, es gebe noch ein zweites, geheimes Netz aus insgesamt vier Strecken, die nur im Ernstfall benutzt würden. Etwa, um ungesehen militärisches Equipment zu transportieren, Geheimdokumente und vertrauliches Material weiterzuleiten, oder um den Kreml-Chef und seine engsten Vertrauten im Notfall aus der Stadt fahren zu lassen, wenn Krieg ausbricht.

Sogenannte Digger , Menschen, deren Hobby es ist, unter Moskau nach den Gleisen zu suchen, halten den Mythos am Leben. Was aber ist dran an den Erzählungen – und was ist ausgemachter Nonsens? Wir haben es uns genauer angesehen.

Bereits in den 1930ern soll Stalin – so zumindest die Erzählung des russischen Autors Wladimir Gonik – den Bau der zweiten Untergrundlinie in Auftrag gegeben haben. Dieser Bau soll allerdings erst in den 80ern abgeschlossen worden sein, seitdem soll man ihn erkunden können .

1992 bekamen dann die Spekulationen um eine „Stadt unter der Stadt“ so richtig Feuer. Gonik veröffentlichte den Roman „Unterwelt“, in dem er bis ins letzte Detail ein Netz von Katakomben unter Moskau beschreibt. So soll er zwanzig Jahre zuvor in seiner Wohnung eine geheime Tür entdeckt haben, die in ein gewaltiges Tunnelsystem führte – diese Entdeckung und seine Erkundungen flossen laut Gonik in seine Erzählung mit ein.

Fakt ist: Ab den 1950er Jahren buddelten Bautrupps im Moskauer Untergrund. Dabei ging es allerdings nicht um ein geheimes U-Bahn-System, sondern um ein Netz von Atomschutzbunkern, die im Falle eines Krieges die Bevölkerung von Moskau beherbergen sollten. Das Untergrundsystem, komplett mit Schulen, Krankenhäusern und Wohnbereichen, ist heute sogar frei zugänglich: Ein Teil der Katakomben wurde zum Museum umgebaut. Wie groß allerdings die Dimensionen des Tunnelsystems insgesamt sind, ist nicht bekannt, die Behörden schweigen sich darüber aus. Gehören die vier geheimen U-Bahn-Strecken, von denen Digger immer wieder berichten, womöglich dazu?

Immerhin drei davon werden sogar in einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums von 1991 erwähnt. Die Linie 1, in Digger -Kreisen D-6 genannt, wurde demnach bereits 1967 in Betrieb genommen und soll vom Kreml unter der Lenin-Bibliothek nach Ramenki führen. Dort liegt tatsächlich eine offiziell verzeichnete Bunkerstadt, die Platz für 20.000 Menschen bietet.

Die zweite Linie soll vom Kreml aus insgesamt 60 Kilometer nach Süden zum Regierungspensionat Bor und weiter zur Kommandozentrale der Luftabwehr führen. Linie drei soll ebenfalls am Kreml beginnen und dann unter der Lubjanka nach Nordwesten zu einem Kommandobunker laufen. Ob die Linie vier existiert, ist ungewiss.

Eindeutige Beweise in Form von Fotos oder Videos, die sich einer geheimen U-Bahn-Linie zuordnen lassen, bleiben aber sowohl die Behörden als auch die Digger bis heute schuldig. Das meiste im Internet zu findende Material lässt sich ganz eindeutig anderen Orten zuordnen. Entweder den Katakomben anderer Städte oder den offiziell verzeichneten U-Bahn- und Schutzschächten unter Moskau.

Das Untergrundnetz ist allerdings so genug, dass Digger dort wohl noch lange weiter auf Erkundungstour gehen werden – und so den Mythos von der „Metro 2“ am Leben erhalten.

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