Nach Schlesinger-Skandal: Kassensturz beim RBB

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Wegen einer drohenden Lücke in der Finanzplanung steht der krisengeschüttelte Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) vor Einsparungen in Millionenhöhe. Der öffentlich-rechtliche ARD-Sender will nach eigenen Angaben in den nächsten beiden Jahren unter anderem freiwerdende Stellen im Haus nicht nachbesetzen. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.

Das Ganze wird voraussichtlich auch Auswirkungen auf das Programm haben. RBB-Interims-Intendantin Katrin Vernau, die den Sender aus seiner wohl schlimmsten Krise rund um Vetternwirtschaftsvorwürfe führen soll, schloss nicht aus, dass es zur Einstellung einzelner Sendungen im TV- oder Radioprogramm kommen könnte.

Eine genaue Aufstellung, wie die Finanzplanung des Senders in der noch bis 2024 laufenden Beitragsperiode um rund 40 Millionen Euro abgesenkt werden soll, kündigte Vernau bis Januar an. Die Pläne müssen noch mit Kontrollgremiumsseite besprochen werden.

Unterdessen griff ein Bericht von NDR- und RBB-Journalisten erneut das umstrittene Agieren der früheren Senderspitze rund um Personalpolitik und die Vergabe von Beraterverträgen auf. In dem auf der RBB-Webseite veröffentlichten Beitrag geht es um einen Beratervertrag, den der im Frühjahr 2021 vorzeitig in den Ruhestand gewechselte RBB-Chefredakteur Christoph Singelnstein und der Sender nach seinem Ausscheiden geschlossen haben sollen.

Die Finanzsituation des Senders wirft auch ein Schlaglicht auf die bisherige Geschäftsleitung rund um die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger. Der RBB stürzte seit Ende Juni wegen Filz-Vorwürfen in eine tiefe Krise. Im Zentrum steht neben Schlesinger, die seit 2016 Intendantin war, der zurückgetretene Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf. Beide wiesen Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt. Es gilt bis zum Abschluss die Unschuldsvermutung.

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