Rentnerin: „Die Politiker sorgen dafür, dass ich nicht mehr leben kann“

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In Deutschland wird im Schnitt 38,7 Jahre lang gearbeitet, bevor letztlich die Rente ruft. Der Ruhestand zeigt sich für Millionen von Rentnern in Deutschland aber als ein finanzieller Kampf. Ingeborg Engl ist von Altersarmut betroffen – und hat einen klaren Appell an die Politik.

Eigentlich verbindet man mit dem Ruhestand Entspannung, wenig Stress und Zeit für sich. Doch für viele gestaltet sich die Pension als wahre Armutsfalle – selbst in einem reichen Land wie Deutschland. Im Videointerview mit FOCUS online berichtet eine betroffene Rentnerin von ihren Erfahrungen.

Laut dem Bundesfamilienministerium leiden etwa 25 Prozent der über 80-Jährigen in Deutschland unter Altersarmut. Arm ist, wer monatlich unter 1167 Euro Netto-Einkommen hat. Die durchschnittliche Rente liegt derzeit bei rund 1.058 Euro.

Ingeborg Arians-Engl ist von Altersarmut betroffen. Durch einen Autounfall wurde sie unverschuldet arbeitsunfähig und rutschte so vor 16 Jahren in eine Erwerbsminderung. Seit Anfang Juli ist die 66-Jährige nun in Altersrente – und erhält im Monat gerade einmal 820 Euro. Gegenüber FOCUS online erklärt sie, wie wenig ihr zum Leben bleibt. 500 Euro plus Nebenkosten würden alleine für die Miete abgezogen, sagt sie. „Dann kommt die Zahnversicherung, die Sterbekasse habe ich, dann habe ich eine Hausrat-Haftpflichtversicherung. Dann habe ich ein Telefon. Das sind die Grundbedürfnisse, die ein Mensch in der Wohnung braucht“, so Arians-Engl. Von den 800 Euro bleibt dann: nichts.

Erschwerend kamen in den vergangenen Monaten die Beitragserhöhungen für die Versicherungen hinzu. Die bevorstehenden kalten Monate und die steigenden Energiekosten bereiten der gelernten Erzieherin weitere Sorgen: „Der Strom wird wieder teurer. Der ist um 15 Euro gestiegen und jetzt kommen im Oktober die Heizkosten und die Energiekosten dazu.“
Arians-Engl weiß aktuell nicht, wie sie all dies mit lediglich 800 Euro stemmen soll. Eindringlich appelliert sie auch an die Bundesregierung: „Ich bin nicht alleine. Viele Menschen da draußen stellen sich dieselbe Frage wie ich. Wie sollen wir bezahlen? Wir haben ein Recht auf Leben. Die Politiker sorgen dafür, dass ich nicht mehr leben kann. Und so geht es Millionen von Rentnern.“

Um sich gerade noch über Wasser halten zu können, arbeitet Ingeborg Engl in einem Minijob. Als Kinderbetreuerin in einem Privathaushalt am Starnberger See verdient sie sich den Maximalbetrag von 450 Euro im Monat hinzu. Doch auch hier ein weiterer Niederschlag: Weil die Familie, welche Frau Engl anstellt auswandert, verliert sie ihren Job – eine Katastrophe für die Rentnerin.

Alleine muss Arians-Engl jetzt zum Glück nicht mehr bleiben. Der Verein LichtBlick Seniorenhilfe bietet seit 2003 finanzielle Unterstützung für arme Rentner und Rentnerinnen, deren Mittel für das Nötigste nicht ausreichen. Aktuell sind es mehr als 20.000 in Deutschland. Die Unterstützung ist dabei komplett durch Spenden finanziert.

Jelica Komljenovic, die hauptberuflich bei der Lichtblick Seniorenhilfe arbeitet, bekommt beinahe täglich Geschichten und Schicksale wie der von Frau Engl mit: „Wir haben Rentner, die enorme Nachzahlungen bekommen haben. Und da stehen sie einfach da und fragen sich 'Wie kann ich jetzt meine neuen Abschläge, die über 100, 124 Prozent erhöht sind, stemmen?“, so Komljenovic.

Die LichtBlick-Mitarbeiterin erzählt auch, dass nach und nach weitere Sorgen die Leute treffen würden: Gestiegene Lebensmittelpreise, kaum Vorräte und immer weniger Geld. Die aktuelle Situation sorge dafür, dass der Bedarf für die Seniorenhilfe enorm gestiegen ist: „Wir haben früher Anfragen bei Lebensmitteln alle zwei drei Monate gehabt. Jetzt teilweise fragen sie jeden Monat nach, weil sie einfach nichts mehr zum Essen haben. Und das ist nicht würdig und das darf nicht sein.“

Sie leiden selbst unter der Altersarmut und suchen Hilfe? Dann kicken Sie hier oder rufen sie unter der +49 (0)89 / 67 97 10 10 unverbindlich bei der LichtBlick Seniorenhilfe an.

Wenn Sie den Verein LichtBlick mit einer Spende unterstützen wollen, können Sie dies hier tun.

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