Russische Soldaten offenbaren, was es wirklich heißt, Kanonenfutter zu sein
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Militärexperten und russische Rekruten ahnten es schon vorher: Die neuen Soldaten werden als Kanonenfutter enden, so die einhellige Meinung kurz nach Wladimir Putins Ankündigung Ende September, 300.000 Menschen zu den Waffen zu rufen.
Berichte russischer Soldaten von der Front zeigen nun: Genau das ist geschehen. Viele wurden ohne Ausbildung an die Front geschickt. Sie haben keine Waffen, kein Essen, keine Befehle. Und sie sind der ukrainischen Offensive gnadenlos ausgeliefert.
Das 423. Guards Yampolsky Motor Rifle Regiment (Ostukraine):
„Wir stehen nahe der Front. Wir haben keine Munition, keine Granaten, kein Essen, kein Wasser. Wir wurden hier hingeschickt ohne Ausbildung, ohne alles.“
„Wir mussten uns unsere Uniformen selbst kaufen und haben keine Unterstützung. Alles, was wir haben, haben wir uns selbst besorgt.“
“Wir haben keine klaren Befehle. Wir wissen nicht, wo der Feind ist. Es gibt keine Kommunikation mit dem Rest der russischen Armee."
„Wir werden überall vernichtet. Wir sind unter dauerhaftem Beschuss. Heute Nacht wurden acht von uns getötet. Drei wurden verletzt. Es ist eine verf**** Scheiße.“
Einheit aus Bokor-Destan (in der Region Saporischschja):
„Wir sind auf dem Schlachtfeld angekommen. Die Bedingungen hier sind sehr schlecht. Die Leute haben kein Wasser, kein Essen. Es gibt keinen Nachschub. Die Soldaten müssen ins nächste Dorf gehen und alles selbst kaufen.“
„Wir schlafen mitten auf dem Schlachtfeld. Wir haben keine Zelte. Einige von uns sind krank. Wie lange soll das noch so weitergehen?“
Kämpfer der berüchtigten Söldnertruppe Wagner:
„Ich und 266 weitere Männer wurden im Gefängnis rekrutiert und dann als Kanonenfutter eingesetzt.“
„Unser Kommandeur forderte uns auf, ganz nach vorne an die Front zu gehen. Er und andere Rekruten blieben 30, 40 Meter hinter uns. Als ich mich umschaute, sah ich, dass sie nicht sehr weit hinter uns waren. Sie wollten uns als Kanonenfutter einsetzen, um herauszufinden, wo die genaue Position des Feindes ist.“
„Als wir rekrutiert wurden, erzählte man uns eine ganz andere Geschichte. Dass wir nicht an der Front kämpfen müssten. Dass wir zwei Wochen Training bekommen würden. Und dann sollten wir von erfahrenen Soldaten lernen. Wir sollten zuschauen, wie sie vorgehen und ihnen Deckung geben. Aber all das ist nicht geschehen."
An mögliche andere Rekruten gerichtet: „Jungs, ich sage euch, wie es ist: Ihr werdet keine sechs Monate überleben. Vielleicht nicht einmal zwei Tage. Wenn ihr es vermeiden könnt, in diesen Krieg zu gehen, dann tut es. Sitzt eure Strafe ab und dann verlasst den Knast mit reinem Gewissen. Das ist nicht euer Krieg.“
Das 15. Motorised Rifle Regiment (nahe der Stadt Lyman)
„Wir kamen in die Region Belgorod nahe der ukrainischen Grenze. Die Offiziere sagten, sie wussten nicht einmal, dass wir kommen. Waffen und Munition lagen einfach so herum, unter einer dicken Schicht aus Schlamm. Sie waren nicht zu gebrauchen. Die Sturmgewehre waren feucht und verrostet. Damit kannst du nicht in den Krieg ziehen.“
„Wir bekamen keine Ausbildung, wurden nicht mal eingeteilt. Wir wurden konsequent belogen, dass wir irgendeine Art von Training erhalten würden.. Nur einmal bekamen wir Schießtraining. Das war der Tag, an dem Verteidigungsminister Shoigu zur Inspektion vorbeikam. Es war alles nur Show."
„Wir haben hier fitte Jungs. Aber wir haben auch welche, die können keine 15 Kilogramm tragen. Und ein Rucksack mit Gewehr, Munition und Granaten wiegt 20 bis 25 Kilogramm. Die können damit auf dem Schlachtfeld nicht rennen. Und wir haben das auch nie geübt.“
„Obwohl wir eine Regiment von Schützen sind, wurden wir in eine Panzereinheit gesteckt. Da sagten die Kommandeure einfach 'Du bist jetzt Mechaniker. Irgendwann fiel den Vorgesetzten auf, dass ihnen die falsche Einheit gebracht worden war. Da sagten sie uns, wir sollten unsere Sachen packen, wir würden woanders hingebracht.
„Die Vorgesetzten geben uns keine Informationen und lügen uns darüber an, was vor sich geht. Wenn du zu einem Offizier gehst und ihn fragst, was wir tun sollen, wo wir es tun sollen, wie wir es tun sollen – dann sagt uns keiner irgendetwas.“
Solche Augenzeugenberichte gibt es derzeit zuhauf. Teilweise senden die Soldaten sie in Videos selbst von der Front. Teilweise werden sie in abgefangenen Telefonaten mitgehört. Teilweise schildern Angehörige in Russland die Geschichten ihrer Männer, Söhne, Väter.
Der Militärhistoriker Chris Owen schreibt dazu, dass die Berichte freilich kein Beleg dafür sein, dass es überall an der Front derzeit so zugehe. Aber es sei eine bemerkenswerte Häufung von Augenzeugenberichten. „Das verstärkt den Eindruck, dass die neuen Rekruten keinen großen Wert für den russischen Kampf in der Ukraine haben. Hungrige, demoralisierte, nicht ausgebildete Männer, die nicht einmal Munition haben, bieten wohl nicht viel Widerstand.“