Volle Intensivstationen: Klinik-Chef warnt vor „Triage vor den Mauern der Krankenhäuser“

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Der Chef der Essener Uni-Klinik, Jochen A. Werner, warnt vor einer „Triage vor den Mauern der Krankenhäuser“. Sein Klinikum erreichten von anderen Krankenhäusern täglich mehrere Anfragen zur Übernahme schwerstkranker Covid-19-Patienten.

Diese könnten aber nicht alle an der Essener Uni-Klinik versorgt werden, sagte Werner im Interview mit „19 – die DUB Chefvisite“. Diese Situation, die sogenannte Triage, also die Auswahl, welche Patienten übernommen werden können und welche nicht, beschäftige das medizinische Personal täglich, erklärte der Medizin-Professor.

Er sagte: „Wir sprechen hier wirklich über eine Extremsituation, die dann diese Extra-Korporale Membranoxygenierung braucht, diese künstliche Lunge, nur da sind die Plätze begrenzt. Und das ist schon deutlich zu spüren, dass wir deutlich mehr Anfragen an solche Behandlungsplätze haben, als wir sie bedienen können. Und es können auch nicht so viele andere dafür einspringen, das ist das echte Thema, wo wir im Moment echt an unserer Grenze sind.“

Werner ergänzt: „Also diese Triage, wenn man den Ausdruck so verwendet, würde man sagen, die findet vor den Mauern der Krankenhäuser statt. Eben in der Selektion von Zuweisungen, wo man einfach sagen muss, wir haben hier eben nichts. Wir können nur einen nehmen und das sind Momente, wo man entscheidet, wen nimmt man denn jetzt auf. Das soll jetzt nicht überbewertet dramatisch sein, aber es kann auch nicht verschwiegen werden, weil es unser Personal täglich beschäftigt.“

So angespannt wie in der Uni-Klinik sei die Lage derzeit aber nicht in allen Krankenhäusern im Land, schränkt Jochen Werner hinterher ein: „Aktuell sind immer stärker die großen Krankenhäuser belastet, Schwerpunkt- und Maximalversorger, denn sie verfügen über das gesamte Angebot intensivmedizinischer Leistungen, die von kleineren Krankenhäusern in diesem Umfang gar nicht vorgehalten werden können.“

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