Wie die Türkei hilft, deutsche Elektronik in russische Raketen zu schleusen

Hier KLICKEN für mehr Informationen!

#russland #ukraine
Die Technologiesanktionen westlicher Staaten sollten Russland bei der Herstellung moderner Marschflugkörper, Panzer und anderer Waffen ausbremsen. Ukrainische Soldaten finden jedoch weiter westliche Bauteile in kürzlich produzierten russischen Waffen.

Bei genauerem Hinsehen offenbaren die westlichen Sanktionen erhebliche Löcher. Laut Reuters gelangten in den ersten sieben Kriegsmonaten westliche Elektronik im Wert von mindestens 777 Millionen US-Dollar in russisches Kriegsgerät. Nach Recherchen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) gelangt Russland auf vier Wegen an westliche Technologie für die Waffen, mit denen es die Ukraine beschießt.

1. Russische Vorratshaltung

Die russische Rüstungsindustrie hatte sich offenbar auf verschärfte Einschränkungen nach dem Ukraine-Überfall vorbereitet. In der Zeit vor dem Einmarsch am 24. Februar importierte sie große Mengen Elektronik, berichtet das RND. Diese Vorräte nutzte sie, um trotz Sanktionen Waffen herzustellen.Die Vorräte gehen jedoch zur Neige, so Beobachter. Dank ins Land geschleuster Elektronik stelle sie jedoch weiter einige Raketen neuer Bauart her.

2. Umschlagplatz Türkei

Der wichtigste Umschlagplatz für geschleuste Elektronik liegt offenbar in der Türkei. Schon vor Kriegsbeginn hätten russische Unternehmer dort eigene Firmen gegründet, die wichtige Technik an die Rüstungsindustrie ihres Heimatlands liefert, sagt Rusi-Experte Byrne dem RND.
Weil die Wirtschaftssanktionen von EU und USA nicht für die Türkei gelten, brächten Schiffe, Flugzeuge, Autos und Züge sie von dort laut Byrne auch weiterhin „ohne Probleme“ nach Russland. Der Zwischenstopp-Handel hebelt die Sanktionen aus.

3. Ausgeschlachtete Haushaltsprodukte

Eine zweite Sanktionslücke offenbarten Experten, die in russischen Waffen gefundene westliche Elektronikkomponenten auswerteten: Viele Bauteile stammen aus Haushaltsgeräten. Produkte wie Handys und Laptops lässt der Westen weiter nach Russland liefern. Waffenhersteller nutzen dieses Schlupfloch, schlachten Handys sowie Laptops aus und verbauen deren Chips, Festplatten und andere Elektronik in Waffen.

4. China und Indien besetzen Geschäftsfelder

Die russische Abhängigkeit von China und Indien wächst, urteilen Experten. Der Flug-Frachtverkehr zwischen China und Russland nahm seit Kriegsbeginn derart zu, dass chinesische Fluggesellschaften wie Air China und China Eastern Airlines bereits Passagiermaschinen in Frachter umgewandelt haben, berichtet das RND unter Berufung auf Branchenkreise. Offenbar gehören zu den transportierten Gütern auch Halbleiter für Waffen. Wichtige Bauteile russischer Drohnen sollen etwa aus Hongkong stammen.

>