„Enthaltung war einknicken“: Von Baerbock ist Chmiel enttäuscht

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Am Freitagmittag wurde in München mit einer langen Schabbat-Tafel auf dem Marienplatz an die Geiseln der Hamas erinnert. Auf den Tischen waren mehr als 240 Gedecke – jedes für einen entführten Menschen. Das erklärte Yehoshua Chmiel, Sprecher der Aktion und Vizepräsident der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
Am Rande der Schabbat-Tisch-Aktion kritisierte Chmiel gegenüber FOCUS online Baerbocks Enthaltung bei der jüngsten UN-Resolution zu Israel und Gaza.
Chmiel erklärte: „Ich hatte die Gelegenheit, Frau Baerbock zweimal persönlich kennenzulernen und habe sie eigentlich als eine sehr sympathische und eine sehr eloquente und überzeugende Frau kennengelernt. Desto größer ist meine Enttäuschung zu dem, was da stattgefunden hat und ist überhaupt nicht erklärbar für mich. Diplomatie ist ein sehr hohes Gut und muss man gut können, aber am Ende muss man der Diplomatie auch Grenzen aufzeigen können und die Enthaltung war nicht das Aufzeigen einer Grenze, sondern das Einknicken gegen etwas. Und mich persönlich hat das sehr enttäuscht. Einen Großteil meiner Gemeinschaft, meiner Gemeinde genauso“, so der 68-jährige Münchner.
Er fügt an: „Und so sehr ich Frau Baerbock als Person schätze, so sehr bin ich enttäuscht von dieser Stimmenthaltung Deutschlands in der UNO, das ja nicht zum ersten Mal stattgefunden hat. Und deswegen ist die Frage, wie sehr der Staat Israel und wir Juden Staatsräson sind in Deutschland, für mich auch eine sehr hypothetische Frage.“
Ende Oktober wurde eine UN-Resolution mit Zwei-Drittel-Mehrheit angenommene. Diese verurteilt jegliche Gewalt gegen die israelische und palästinensische Zivilbevölkerung. Zudem wird sowohl die sofortige und bedingungslose Freilassung aller „illegal festgehaltenen“ Zivilisten als auch ungehinderter Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gefordert.
Für die Resolution stimmten 120 Länder, 14 waren dagegen und 45 enthielten sich. Während Frankreich und Spanien dafür stimmten, enthielten sich unter anderem Deutschland, Großbritannien und Italien.

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