Lambrecht nennt Zustände in der Bundeswehr „unvorstellbar“

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Die Bundeswehr kommt mit ihrem Vorhaben, die Truppe besser auszustatten, wesentlich langsamer voran, als von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht beabsichtigt. Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ zeigen, dass die Beschaffung schleppend vorangeht.

Im März hatte Lambrecht angekündigt, die Soldatinnen und Soldaten schleunigst mit „Schutzwesten, Nachtsichtgeräten, modernen Funkgeräten“ ausstatten zu wollen. Knapp ein halbes Jahr später ist von den Ausrüstungsgegenständen noch nichts in der Truppe angekommen. Das Wehrressort hat unter anderem 305.000 Schutzwesten geordert. Hier ist der Mangel besonders eklatant: Soldaten bekommen sie zur Verfügung gestellt, wenn sie in Einsätze gehen oder auf die Schießbahn, müssen sie danach aber wieder abgeben, weil nicht genügend vorhanden sind. „Erste Schutzwestensysteme werden im vierten Quartal 2022 zur Verfügung stehen“, erklärte das Ministerium nun. Ähnlich verhält es sich mit den Nachtsichtgeräten. Die Auslieferung beginnt frühestens im Herbst.

Noch sehr lange müssen die Soldaten auf die versprochenen modernen Funkgeräte warten – dabei hatte die Ministerin selbst von „unvorstellbaren“ Zuständen in der Bundeswehr gesprochen. Die Funkgeräte, die bei der Bundeswehr noch im Einsatz sind, sind so veraltet, dass sich internationale Partner bei gemeinsamen Übungen und Einsätzen mitunter weigern, darüber zu kommunizieren. Lambrecht hatte Abhilfe noch in dieser Legislaturperiode in Aussicht gestellt.
Nun gefährden Lieferschwierigkeiten der Hersteller und der Umstand, dass das Parlament sich wegen des Finanzvolumens mit dem Auftrag befassen muss, diesen Fahrplan. Erste Lieferungen seien „erst im zweiten Halbjahr 2023 zu erwarten“, führte das Ministerium aus. Außerdem sind Lambrechts Haus zufolge nur 28.000 dieser modernen Funkgeräte bestellt worden. Derzeit leisten etwa 182.000 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst. Deren Zahl soll perspektivisch auf 203.000 Uniformierte steigen.

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