Nach dem Mega-Deal der UBS sind große wichtige Fragen offen

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Weil die Credit Suisse um jeden Preis gerettet werden sollte, konnte die UBS ihren Konkurrenten zum Schnäppchenpreis kaufen. Sind damit alle Probleme gelöst? Drei offene Fragen lassen befürchten, dass die Bankenkrise noch nicht vorbei ist.

Was für ein Mega-Deal für die UBS! Für schlappe drei Milliarden Franken hat die größte Bank der Schweiz ihren Konkurrenten Credit Suisse vom Markt genommen und dazu auch noch ein Rundum-Sorglos-Paket aus Staats- und Notenbankgarantien ausgehandelt.
Die systemrelevante Credit Suisse Bank wurde dadurch gerettet. Und noch in der Nacht sagten die großen Notenbanken der Bankenbranche weltweit zusätzliche Liquidität zu, damit auch ja nichts schiefgeht.  
Ist nun alles gut? Am Tag nach der großen Sause stellten sich die Börsianer neue Fragen.

1. Warum hat die UBS eigentlich so wenig bezahlt?
Der Preis von drei Milliarden Franken, umgerechnet 3,25 Milliarden Dollar, entspricht gerade einmal sieben Prozent des Buchwerts der Credit Suisse laut Geschäftsbericht 2022. Zudem liegt der Kaufpreis nochmal 60 Prozent unter dem Börsenwert am Freitag, nachdem die Credit Suisse-Aktie ja bereits die ganze Woche über unter Druck stand.
Wie konnte die UBDS so günstig davonkommen? Und warum sind trotzdem alle Beteiligten froh, dass die UBS die Credit Suisse gekauft hat?
Vielleicht ist das ein Hinweis darauf, wie groß die Risiken in der Credit Suisse-Bilanz wirklich sind. Womöglich herrscht in viel größeren Teilen der 531 Milliarden Franken großen Bilanz Abschreibungsbedarf als der Markt bisher vermutete. Dazu passt, dass die Aktien der UBS am Montag zeitweise um 14 Prozent einbrachen. Außerdem stiegen die Preise für Kreditausfallversicherungen auf UBS-Anleihen – Credit Default Swaps – steil an.
Am Nachmittag notieret die UBS dann plötzlich mit fünf Prozent im Plus – ein klares Zeichen, dass der Markt die Risiken noch immer nicht richtig einschätzen kann.

2. Werden die umfangreichen Garantien der Schweizer Regierung und der Nationalbank ausreichen?
Sie sichern nur die UBS und die Credit Suisse selbst ab. Was aber ist zum Beispiel mit den Besitzern der Hybridanleihen im Volumen von 16 Milliarden Franken, die jetzt in Aktien gewandelt werden und deren Rückzahlung damit ausfällt? Solche Anleihen werden üblicherweise von institutionellen Anlegern gehalten. Sind womöglich Lebensversicherer darunter? Oder gar andere Banken?

3. Könnte die Krise sogar noch weiter eskalieren?
Ja und nein. Zum einen hat insbesondere die US-Notenbank sehr schnell und umfassend auf das Problem reagiert, dass einige Banken Staatsanleihen besitzen, deren Wert aufgrund der Zinserhöhungen unter Pari gefallen ist. Indem die Notenbank den Instituten diese Anleihen zum Nennwert abnimmt, wird das Abschreibungsrisiko eliminiert.

Beunruhigender ist jedoch, dass offenbar viele Banken die Auswirkungen der Zinsänderungen auf ihre Wertpapier- und Kreditbücher unterschätzt haben. Was passiert, wenn die Banken ihre Kreditvergabe als Reaktion darauf einschränken? Welche Risiken entstehen, wenn mit Unternehmen ihre Kredite umschulden müssen und sich die neuen, höheren Zinsen nicht mehr leisten können? Dasselbe Problem könnte bei Immobilienkrediten entstehen. Was passiert mit diesen Märkten, wenn die Banken jetzt die Kreditvergabe einschränken?
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Und auch der Ruf des Finanzplatz Schweiz, der unbedingt gerettet werden sollte, hat gelitten.
Denn die Fusion erfolgt unter Notrecht: Die Aktionäre der beiden Banken dürfen nicht abstimmen. Auch die Bondholder wurden vor vollendete Tatsachen gestellt – obwohl, die Kapitalschwellen, ab denen die Umwandlung ihrer Anleihen in Aktien greift, offiziell nie gerissen wurden.
Schon macht das Wort Enteignung die Runde. Und noch weiß niemand, ob die drastischen Maßnahmen überhaupt gerechtfertigt waren – und ob sie ausreichen werden.

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